Seit mehr als 190 Jahren steht Waelzholz in der Tradition wegweisender Innovationen. 1829 kaufte Caspar Dietrich Wälzholz eine Grobdrahtrolle im Nahmertal und legte damit den Grundstein des heutigen Unternehmens. Schon früh entwickelte sich das Familienunternehmen zum Technologieführer seiner Zeit und schlug mit neuartigen, kundenorientierten Produkten und Fertigungsmethoden den Wachstumskurs ein: in den Anfangsjahren etwa mit besonders elastischen Webrieten, Spezialdrähten für Regen- und Sonnenschirme oder kaltgewalzten Krinolinenfedern für Reifröcke. 35 Jahre nach der Gründung war Waelzholz eines der führenden Unternehmen der Kaltwalzindustrie und exportierte bereits im Jahr 1890 nach Japan und England.
Waelzholz hat zu jeder Zeit modernste Anlagen betrieben und als Technologieführer Werkstoffe für wegweisende Anwendungen geliefert: Waren es um die Jahrhundertwende etwa Paragonstähle und in den Fünfzigerjahren olympiaerprobte Skikantenprofile, kennzeichnen heute innovative, flexible Werkstoffe wie zum Beispiel höchstfeste Federstähle für Sicherheitsgurtsysteme sowie extrem dünne Elektrobänder für umweltschonende elektrische Fahrzeugantriebe und für effiziente Anlagen zur Energiegewinnung die Ausrichtung des Werkstoff- und Entwicklungsspektrums. Weltweit agierende Unternehmen arbeiten in der Entwicklung eng mit Waelzholz zusammen und nutzen auf diese Weise das Know-how der Bandstahlspezialisten bereits in der Entstehungsphase ihrer Produkte.
In der jüngeren Vergangenheit trieb Waelzholz die Expansion in internationale Märkte voran. Heute ist Waelzholz mit 2.300 Mitarbeitern eines der größten Kaltwalzwerke weltweit und baut seine internationale Ausrichtung konsequent aus. So ist das Unternehmen mit Produktions- und Vertriebsstandorten in strategisch wichtigen Zielmärkten in Asien und Amerika präsent. Innovationskraft und Dynamik haben die Entwicklung des Unternehmens seit mehr als 190 Jahren bestimmt. Auf diesen Pfeilern wird Waelzholz auch seine Zukunft gestalten.
1829 // Kauf der Grobdrahtrolle "Auf’m Graben“ (Mühlengraben) im Nahmertal und wenig später Pachtung der Feindrahtrolle „Borggräfen-Rolle“ für Feindrähte und dünne Flachdrähte am Obergraben
1845 // Gründung der "Rietefabrik des Caspar D. Wälzholz“ als eine von insgesamt zwölf Riete- und Drahtfabriken in Hohenlimburg
1848 // Revolutionskrise mit stockendem Absatz, Produktionsrückgang und Entlassungen
1850–1857 // Kauf der "Borggräfen-Rolle"
1854 // Aufnahme der Herstellung von Spezialdraht für Regen- und Sonnenschirme, was sich in den nächsten Jahren als Verkaufsschlager erweisen soll
1857 // Generationswechsel – der Gründer Caspar D. Wälzholz überträgt die gesunde Firma seinem Sohn Ludwig
1863 // Produktion eines breiten Spektrums von Eisen- und Stahldrähten, Springfedern, Webrieten aus Eisen-, Stahl- oder Messingdraht, viele hochwertige Spezialdrähte wie Kettendraht, Telegrafendraht, Stiftdraht, Bindedraht, Maschinendraht und Draht für Sticknadeln, Gabeln, Sonnen- und Regenschirme, gelochte Eisenplättchen zur Führung des Fadens im Webstuhl (Maillons), Handel mit zugekauften Eisen-, Stahl- und Messingwaren
1864 // Abriss der alten Drahtrolle und Errichtung einer modernen zweistöckigen Fabrikhalle, das Wasserrad wird durch eine 12-PS-Dampfmaschine ergänzt
1866 // Aufstellung der ersten Kaltwalzgerüste mit gusseisernen Walzen und Einrichtung einer eigenen Härterei zur Aufnahme der Fabrikation von kaltgewalzten Krinolinendrähten
1866–1867 // Der Preußisch-Österreichische Krieg lässt die Produktion der Krinolinendrähte stillstehen – Waelzholz produziert Eisendraht für Militärstiefel
1868 // Expansion
1870 // Neue Anwendungsmöglichkeiten für kaltgewalzten Stahl: Instrumente, Schrauben, Federn, Nähmaschinen, Fahrräder, Schlösser, Blumendraht und Gewehrteile
1874 // Ludwig Wälzholz verstirbt infolge einer Erkrankung; sein gerade 20-jähriger Sohn Ludwig übernimmt die Leitung zusammen mit seinen Brüdern August und Gisbert; Eigentümerin bleibt jedoch Louise Wälzholz
1884 // Absatzkrise durch Nachfragerückgang von Korsett- und Krinolinenstahl
1887 // Weiterentwicklung des Krinolinenstahls zu Paragonstahl
1896 // Bau einer größeren Kaltwalzanlage, betrieben von zwei Dampfmaschinen
1905 // Zusammen mit der Fa. Feuerhake & Cie. die Gründung der Fa. Union-Gesellschaft für Metallindustrie GmbH in Fröndenberg (Ketten- und Fahrradfabrik)
1906–1910 // Bau einer weiteren Kaltwalzanlage
1919 // Günter Wälzholz wird persönlich haftender Gesellschafter
1921 // Dr. jur. Hans Junius, Schwiegersohn von Ludwig Wälzholz, tritt als Syndikus der Geschäftsleitung bei
1937 // Dr. jur. Hans Junius wird persönlich haftender Gesellschafter und Ludwig Wälzholz scheidet aus der Firmenleitung aus; Otto Dreiser wird Prokurist
1939–1945 // Fertigung für die Metallwaren- und Rüstungsindustrie, teilweise mit Hilfe von Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen
1946 // Der Sohn von Herrn Dr. jur. Hans Junius, Hans Martin Junius, übernimmt die Verantwortung im Werk; als Verkaufsschlager entwickelt sich das Junius-Stocheisen, „Justo“ genannt
1951 // Bau neuer Hallen, u. a. die "Paragon-Halle"; in der Glüherei Umstellung von alten gas- und kohlebefeuerten Einsatztöpfen auf einen elektrischen Rollenherd-Durchlaufofen
1953–1955 // Die Söhne des Herrn Dr. jur. Hans Junius, Hans Martin Junius und Eckart Wälzholz-Junius übernehmen zusammen mit dem Neffen Dieter Wälzholz die Führung des Unternehmens
1954 // Einweihung der Ludwig-Halle
bis 1962 // Bau von fünf großen Hallen und Verlegung des Kerns der Kaltwalzerei mit den Hochleistungs-Reversieranlagen, der Glüherei und der Dynamobandabteilung nach Hagen; Errichtung einer neuen Glühlinie für Elektroband
1966 // Bau des zentralen Verwaltungsgebäudes in Hagen-Fley
1968 // Übernahme eines Fensterbaubetriebes zur Gründung des Werkes Konstanz, Abteilung Metallbau
1969 // Errichtung des Werkes Hagen-Fley-Nord
1972 // Inbetriebnahme einer modernen Schubbeizanlage
1973 // Gründung der Brasmetal Waelzholz S.A. in São Paulo und Schließung des Werkes Union-Gesellschaft für Metallindustrie GmbH in Fröndenberg
1975 // Inbetriebnahme der großen viergerüstigen Kaltband-Tandemstraße
1983 // Ausbau der Glüherei und Ausstattung mit Haubenglühanlagen
1989 // Bau des Hochregallagers; Umformung des Werkes in Konstanz in das Service Center C.D. Wälzholz Trading GmbH
1990 // Dr.-Ing. Hans-Toni Junius und Dipl.-Volkswirt Herbert Otten übernehmen die Geschäftsführung
1991 // Aufbau des modernen Skikantenzentrums in Hagen-Hohenlimburg
1993 // Übernahme der Firma Gerätebau Huber und Gründung der Wälzholz Huber GmbH in Götzis (Österreich), heute Waelzholz International GmbH
1996 // Kauf des Elektroband-Durchlaufofens von Hoesch; gemeinsam mit D&B Gründung der Tochter CDW-Edge in Cleveland, Ohio (USA)
2000 // Kauf des Werkes Hagen-Kabel – ehem. Kaltwalzwerk Hoesch Hohenlimburg
2001 // Kauf des Unternehmens IJ Stahleisenhandel von Frau Inge Wälzholz-Junius und Umformung in das Service Center CDW in IS-Stenglingsen, heute Waelzholz Service Center GmbH; sowie Verlagerung der Produktion des Service Centers in Konstanz nach Iserlohn; Übernahme des Unternehmens D&B und Gründung des CDW Service Centers D&B, Ltd. in Cleveland, Ohio, heute Waelzholz North America, LLC
2002 // Übernahme des Unternehmens Kaltwalzwerk Brockhaus in Plettenberg
2003 // Übernahme der Fa. Bernier in Thiers, Frankreich, und Gründung der C. D. Wälzholz France SAS, heute Waelzholz France SAS
2005 // Herr Dr.-Ing. Hans-Toni Junius übernimmt als Vorsitzender der Geschäftsführung die Leitung des Unternehmens
2007 // Übernahme des Unternehmens „Kaltwalzwerk Röchling KG“ in Oberkochen, Gründung des Service Centers Waelzholz New Material (Taicang) Co., Ltd. in China sowie des Joint Ventures zwischen Waelzholz und der Hugo Kern und Liebers GmbH & Co. KG zur Taicang Waelzholz – Kern-Liebers New Material Co., Ltd.
2008 // Die Niederlassung der CDW Asia in Hongkong verantwortet von Anfang 2008 bis Ende 2012 den Vertrieb auf dem asiatischen Markt
2011 // Übernahme der Mehrheitsanteile der Brasmetal Waelzholz S.A., heute Waelzholz Brasmetal Laminação Ltda., in São Paulo
2014 // Eröffnung des Kaltwalzwerks in China als Erweiterung des Service Centers Waelzholz New Material (Taicang) Co., Ltd.
2016 // Übernahme der Kaltwalzaktivitäten der Wickeder Westfalenstahl GmbH in Wickede (Ruhr)
2017 // Übernahme des Unternehmens Friedr. Gustav Theis Kaltwalzwerke GmbH in Hagen inklusive der Service Center Kuhbier und Knörr in Lüdenscheid, Waelzholz Italia S.r.l in Mailand, Italien und Waelzholz Polska Sp. z o.o. in Gliwice, Polen
2019 // Gründung der Vertriebsgesellschaft Waelzholz México, S. de R.L. de C.V. in Mexico City
2019 // Bau einer neuen Halle in Hagen-Kabel und Inbetriebnahme einer neuen Vergütelinie
2020 // Bau einer weiteren 10.000 qm großen Halle bei Waelzholz New Material in Taicang zur Verdopplung der Produktionskapazitäten
2021 // Henrik Caspar Junius, M. Sc., Sohn von Herrn Dr.-Ing. Hans-Toni Junius, tritt als Geschäftsführer Produktion und IT der Geschäftsleitung bei
2022 // Dr.-Ing. Hans-Toni Junius wechselt von der Geschäftsleitung in den Stiftungsrat des Unternehmens und übernimmt dessen Vorsitz
2024 // Übernahme des Service Centers Tempracciaio S.r.l. in Mailand, Italien